Es ist nicht so, dass wir nicht genügend Zeit hätten, oft nutzen wir sie nur nicht richtig

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Anne, Heidi und jede Menge Karpfen

Veröffentlicht von Holm Große (holm) am 25.06.2012
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Fast 2 Jahre kenne ich nun Holm Große und seine Läufer-/Triathlongruppe.
Ich gebe ihnen sehr gern Ratschläge beim Schwimmen, und habe mich eigentlich immer ganz gut vor dem Triathlonvirus schützen können.

Seit ein paar Monaten bin ich mit Holm Seiner Heidi (Crossrad) ab und an gefahren und fand allmählich gefallen am radeln. Und so kam es wie es kommen musste, ich meldete mich für den „Jedermann“ Triathlon in Moritzburg an.

In meinem Element, dem Wasser, fühle ich mich am wohlsten und auch zu Fuß recht sicher. Blieb nur noch die Angst vor dem Rad fahren. Wochen vorher konnte ich an nichts anderes mehr denken. Besonders oft ließ ich mir auch die Wechsel durch den Kopf gehen, die ich ja so noch nie gemacht habe.

Am 10. Juni war es dann soweit. Nervlich war ich schon vor dem Wettkampf völlig fertig und mein Körper fühlte sich vor Angst eher wie Wackelpudding an. Als Unterstützung hatte ich meine Großeltern, Eltern und meinen Freund dabei, allerdings konnten sie mich auch nicht wirklich beruhigen.

Nachdem ich Heidi in der Wechselzone untergebracht und meine Sachen ständig von einer Stelle auf die Andere geräumt hatte, war ich heilfroh als die Wartezeit vorbei war und wir endlich zum Start gehen konnten. Meine Befürchtungen erst in der 3. Welle starten zu können bestätigte sich, was für mich bedeutete, 750m lang eine Schlammkur zu nehmen. Mit drohendem Finger schickte mich meine Mutti vom Ufer aus an die Front meiner Welle, damit ich wenigsten einen schnellen Start hatte.
In den letzten Minuten vor dem Startschuss fragte ich mich immer wieder „Wieso tust du dir das bloß an, du könntest jetzt so schön auf der Couch sitzen!?“

Der Startschuss fiel und mein Körper schaltete auf Automatismus um. Ich schwamm wild drauf los, um zügig weg zu kommen, keine Schläge zu kassieren und möglichst schnell vor den Karpfen zu fliehen. Als ich auf der anderen Seite ankam, bemerkte ich erst, dass ich nicht mehr von schwarzen Badekappen, sondern von Roten umgeben war – ich hatte die Welle vor mir eingeholt. Ich stolperte die Treppe hinauf, rannte mehr panisch als kontrolliert in den Wechselgarten und war völlig überrascht als ich Kathrin und Holm an der Strecke stehen sah, die mich anfeuerten. Dass sie beide da waren, motivierte mich noch einmal so richtig und so begab ich mich in Hochstimmung mit Heidi auf die Radstrecke. Aus Angst mich zu verfahren, bin ich bereits am Wochenende zuvor die Strecke, zusammen mit meinen Freund, abgefahren.

Da ich weder Uhr noch Fahrradcomputer dabei hatte, wusste ich meine Zeit nicht, somit strampelte ich drauf los, mit der Befürchtung jetzt von einigen überholt zu werden. Beim 10. Mann hörte ich auf mitzuzählen und achtete mehr auf die Frauen, die an mir vorbeizogen, was jedoch recht wenige waren.
Ich konnte mir gar nicht wirklich die Landschaft und die tollen durchtrainierten Waden der Männer in Ruhe ansehen, schon war ich wieder dem Wechselgarten nahe. Die ersten Schritte glichen mehr einem humpeln und ich kam mir etwas gehbehindert vor, worüber ich mich selber auslachen musste.

Ich wusste gar nicht was los war, als mich meine Oma völlig hysterisch von der Seite anschrie, erst als ich bei meinem Freund vorbei, kam und er mir meine bisherige Zeit ansagte (58Minuten) mit dem Satz „Renn um dein Leben“, begriff ich endlich was sie alle von mir wollten.
Ich versuchte meine Beine zu lockern und stellte glücklich fest, dass die Laufstrecke durch den Wald ging. Solche Strecken war ich durch einige Crossläufe, die bei mir zu Hause stattfanden, gewohnt. Ich finde es klasse über Steine und Wurzeln zu springen. Auf dem letzten Stück versuchte ich noch einmal so viele wie möglich zu überholen und freute mich schon jetzt auf die Leckereien, die es hinter dem Ziel immer gibt.

Die Uhr zeigte 1:23h als ich meinen ersten Triathlon geschafft hatte.
Überglücklich schnappte ich mir Äpfel und Kekse und ging zu meiner Familie, Holm und Kathrin, die mich alle freudig empfingen und beglückwünschten.

Nun muss ich doch zugeben, dass Triathlon ziemlich cool ist.
Mit meinen Zwischenzeiten bin ich auch mehr als zufrieden:
750m Schwimmen 10:46min
21km Rad 41:02
5km Laufen 22:21
Gesamt 1:17:31h

Mal sehen wie es weiter geht…

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen um meiner Familie und meinem Freund zu danken, für die jahrelange Unterstützung, in jeder Hinsicht, erst beim Schwimmen und nun auch beim Laufen und Rad fahren.
Außerdem danke ich Holm und seinen Sportfreunden, sowie Kathrin, die mir erst das Laufen und nun den Triathlon schmackhaft gemacht haben und mir jede Menge Motivation und Lebendfreude mit auf den Weg geben.

DANKE!
 

Zuletzt geändert am: 25.06.2012 um 20:50

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