Es ist nicht so, dass wir nicht genügend Zeit hätten, oft nutzen wir sie nur nicht richtig
Challenge Roth Triathlon |
Veröffentlicht von Holm Große (holm) am 09.07.2012 |
...nach einer nicht gerade optimalen Vorbereitung und Wochen der Angst evtl. überhaupt nicht am Start zu sein, finishte Mario unter 12h bei der legendären Challenge in Roth.
Respekt vor diesen großen Kampf und Gratulation.
Hier sein Bericht.
Los gings am Freitag nachmittag nach Roth. Hagelsturm in Dresden, Regen in Roth, Am Samstag früh ein letztes Schwimmtraining im Main-Donau-Kanal, Startunterlagen im zur Triathlon-Arena umgebauten Stadtpark von Roth geholt und die Radstrecke mit dem Auto abgefahren, bzw. nochmal 20km mit dem Rad gerollt. Schließlich das finale Packen der Wechselbeutel und Check-In des Rades am Schwimmstart in Hilpoltstein.
3.600 Starter, 180.000 Gäste.
Gestartet wurde in Wellen. Die Profis eröffneten den WK 06:30 Uhr. Meine Staffel war 07:30 Uhr endlich dran (Staffel 10). Bei 22°C Wassertemperatur ging es mit ca. 250 anderen auf die 3,8Km Schwimmstrecke. Anfangs ein moderates Hauen und Stechen, was sich an der ersten Wende gab. So konnte ich dann doch relativ entspannt nach ??? Minuten aus dem Wasser steigen. Meine Pulsuhr hatte sich verabschiedet.
Wechsel im Wechselzelt - noch nie erlebt - und dann aufs Rad. Wie im Wasser auch hier, lieber einen Gang raus. Die Verletzung 3 Wochen vorm Start hatte kein Training mehr zugelassen und der Tag wird noch lang. Irgendwann fand ich meinen Raddruck und es lief ganz gut. Immer schön ans Essen denken. Es kamen die Stimmungsnester der Radstrecke, der Kalvarienberg und ein Gefühl, ja, jetzt bist Du drin, stellte sich ein. Richtung Hilpoltstein hügliges Gelände, dann der berühmte Solarer Berg. Das ist schon irre, man fühlt sich noch gut und die Menschen jubeln, unglaublich. Du fährst hoch, locker, so anstrengend wars doch gar nicht. Runde 2 ab Schwimmstart, Massen an der Strecke, das ganze noch mal. Erstaunlicherweise zeigte mein Tacho trotz teilweise heftigen Gegenwindes immer noch für mich sehr gute +30km/h an. Bis er dann beim Wechsel der Trinkflaschen ausfiel. Wieder Kalvarienberg, Solarer Berg und erste Gedanken an den bevorstehende Marathon. Eigentlich ging es bis hierhin viel zu gut.
Laufwechsel, man nimmt das Rad ab, bekommt seinen Wechselbeutel, Schuhe an, Kappe auf, Toilette und los. Naja, dicke Beine, wen wundert's. Bis km 3 reinfinden, ab km 8 war dann Schluss mit lustig. Gut, dass ich mir den Streckenverlauf vorher angeschaut hatte und die Worte von Ute Mückel im Kopf "Es wird immer wieder besser." Die erste Wende in Schwanstetten, dann bis km21 kommen und Essen, Trinken. Langsam geht das Gel nicht mehr rein. An allen Verpflegungspunkten durchlaufen, um nicht den Trott zu verlieren. Zuschauer, die Dich anfeuern "Mario, venga, venga". km 25, 28, ein "Berg" kurz vor der Wende bei km 30 und 1000e andere Läufer, die genauso platt sind, wie Du selbst. Ganz wenige, die gehen. Wie oft ist man schon 12km gelaufen. Nur noch 12km. Immer weiter, nicht gehen, ab Lände gehts nach Hause. km 37, km 39 in Roth angekommen, es kommen Läufer entgegen, wir müssen noch über den Markplatz. Auch das noch. 10 Minuten bis zum Ziel. Nicht gehen. Endlich gehts Richtung Triathlon-Arena, noch mehr Leute, das Stadion, der rote Teppich, eine Stadion-Runde zum Genießen. Der Blick auf die Uhr 11:56h. Das Ziel. Ich bin angekommen. Unter 12 Stunden. Gratulation von den Helfern, die Frage, ob alles ok ist. Naja...
Danke an meine Frau, Danke an Holm, Danke an Anne. Ohne Euch wäre das nicht möglich gewesen. Und an den Bike-Point für das kompetente Umbauen des Rades.
Zuletzt geändert am: 23.07.2012 um 20:34
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